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Adelung - Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

Die Taube | | Täuben

Die Taube

, [539-540] plur. die -n, Diminut. das Täubchen, Oberd. Täublein, eine Art Vögel, mit einem kegelförmigen zugespitzten Schnabel, und offenen und nackten Nasenlöchern, von welchen es mehrere Arten gibt, dahin die zahmen Tauben, oder Schlagtauben, die wilden Tauben, Feldtauben, Kropftauben, Lachtauben, Pfautauben, Turteltauben u. s. f. gehören. Tauben halten. Wenn dieses Wort ohne allen Beysatz gebraucht wird, so bezeichnet es die gewöhnlichen zahmen Tauben. In einer an- dern Rücksicht bedeutet Taube dieses Thier ohne Beziehung auf das Geschlecht. Soll aber dieses näher bestimmt werden, so wird das männliche der Tauber oder Täuber, im gemeinen Leben Taubert, Täuberich, Nieders. Duffert, Duvert, das weibliche aber entweder die Taube in engerm Verstande, oder auch die Täubinn genannt.
Auf dem moosichten Dach girrt schon der buhlende Tauber Um die Geliebte herum, Zachar.
Anm. Bey dem Ottfried Dubu, Diuba, bey dem Notker Tubu, im Nieders. Duve, im Dän. Due, im Angels. Duva, im Engl. Dove, im Schwed. Dufva, bey dem Ulphilas Dubo. Es ist mehr als wahrscheinlich, daß dieses Wort eine Onomatopöie der ähnlichen Stimme des Taubers ist, welcher Notkers Tubu, und das Nieders. Duve, näher kommen, als unser Hochdeutsches Taube. [539-540]
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