Die Tartsche
, [
533-534] plur. die -n, eine ehemahlige
Art langer halb runder Schilde, deren man sich noch ziemlich lange nach dem
bereits erfundenen Feuergewehre bediente, da man sie denn so stark machte, so
daß sie einen Schuß von einem Doppelhaken aushalten konnten. Drey hundert
Tartschen vom besten Golde, je drey Pfund Goldes zu einer Tartsche, 1 Kön. 10,
17. Rüstet Schilde und Tartschen und ziehet in den Streit, Jer. 46, 3. Und
werden dich belagern mit Tartschen, Schilden und Helmen, Ezech. 23, 24.
Das er ranndt seinem widertayl Zu der linken seit ins Gefäß
hinein, Under den Kürriß Tartschen seyn, Theuerd. Kap. 85.
Wo es einen Theil des Harnisches in Gestalt eines Schildes zu
bezeichnen scheinet. Aus einigen bey dem Frisch angeführten Stellen erhellet,
daß man eigene Sturmtartschen gehabt, welche vermuthlich größer und stärker
waren, als die gewöhnlichen, daß eine andere Art hoher Tartschen mit einer
langen eisernen Spitze in die Erde gesteckt und Setztartsche und Paffesun
genannt wurde, da sie denn die Stelle der heutigen Schanzkörbe vertraten u. s.
f. Jetzt ist das Wort mit der Sache selbst veraltet. Anm. Im mittlern Lat.
Targia, im Franz. Targe, im Ital. Targa, im Pohln. Tarcza, im Böhm. Tarts. Es
hat alles Ansehen eines fremden Wortes, wie denn mehrere Theile der Deutschen
Kriegskunst und Kriegsrüstung der mittlern Zeiten ausländische Erfindungen
sind. Schon im Arab. ist Tarka und Darka, ein Schild, ingleichen hier
nichtlateinischer Text, siehe Image im Chaldäischen.