Der Sund
, [
503-504] des -es, plur. die -e, ein
Wort, welches überhaupt eine Meerenge bedeutet, aber nur als ein
eigenthümlicher Nahme einzelner Meerengen üblich ist. Z. B. Der Ore-Sund, oder
Sund schlechthin, die Meerenge, welche Schonen in Schweden von der Insel
Seeland trennet, und die Ost- und Nordsee zusammen hängt; Smiths-Sund, ist eine
Meerenge bey Friedrichshall, der Sund von Java u. s. f. Anm. Im Engl. Sound, im
Holländ. Sond, im Schwed. Sund. Daß dieses Wort sich ehedem weiter erstreckt
haben müsse, erhellet aus dem Nahmen der Stadt Trapezunt, welche gleichfalls an
einem Sunde lag. Frisch leitet es sehr unwahrscheinlich von sieden her, weil
das Meer in solchen Engen gemeiniglich sehr ungestüm zu seyn pflegt, andere von
sondern, Ihre aber von dem Angelsächs. sundan, schwimmen, Isländ. synda, so daß
es eine Wasserbreite bedeute, über welche man bequem schwimmen könne. Allein,
wenn es nicht überhaupt den Begriff des Wassers hat, da es denn von See, Salum,
Sumpf u. s. f. nur im Endlaute verschieden seyn würde, (
S. Sündfluth,) so scheinet es vielmehr zu dem veralteten
sinan, sindan, (
S. Gesinde und Senden,) reisen, den Ort verändern, zu
gehören; da denn eine Meerenge um eben deßwillen ein Sund genannt seyn kann, um
weßwillen sie noch jetzt zuweilen eine Straße heißt.