Stümmeln
, [
475-476] verb. reg. act. in einem
Stümmel verwandeln, d. i. ein Ding kürzer und kleiner machen und dadurch
verunstalten, der zur vollständigen Gestalt gehörigen Theile berauben;
stümpfen. Jemanden die Nase, die Ohren stümmeln. Gestümmelte Glieder. Die Worte
stümmeln. Im Hochdeutschen ist es indessen in dem zusammen gesetzten
verstümmeln, welches die Verunstaltung noch näher bezeichnet, am üblichsten. (
S. dasselbe.) So auch die Stümmelung. Anm. Die Endsylbe
deutet auf ein Intensivum, so daß das eigentliche Stammwort, stummen, gelautet
haben muß, welches aber längst veraltet ist. Es hat entweder den dumpfen Laut
nachgeahmet, welchen ein kurzer abgestümpfter Körper in manchen Fällen von sich
gibt, oder auch schneiden, hauen, stechen u. s. f. überhaupt bedeutet. Das
Schwed. Stum, Griech hier nichtlateinischer Text, siehe Image, ein
Stümmel, sind noch Überbleibsel davon; im letztern Falle aber gehören unser
stimmen in bestimmen, Stimulus, u. a. m. zur Verwandtschaft. Stumpf und
stümpfen sind ähnliche Intensiva davon, aber nach einer andern Form. Im
mittlern Lat. ist Estema, Extema, Stema, die Verstümmelung eines Gliedes