Die Studel
, [
467-468] plur. die -n, ein Wort,
welches eigentlich eine Säule bedeutet, aber im Hochdeutschen nur noch bey
einigen Handwerkern von kleinen Säulen, oder erhabenen empor stehenden dicken
Theilen üblich ist. So wird in den Schlössern die Krampe, worin der Riegel
gehet, die Studel genannt. Auch in den Gewehrschlössern gibt es eine Studel,
deren Lappen die Nuß bedeckt. Anm. Die zweyte Sylbe ist die Ableitungssylbe,
und ohne dieselbe ist bey dem Dasypodius auch Stud, eine Säule. Es stammet mit
Stütze, Stadel, Statt, Statua, u. s. f. von stehen ab, und bedeutet ein
stehendes Ding. In einigen Gegenden ist es männlichen Geschlechtes, der Studel.
Die Thürpfosten werden in manchen Oberdeutschen Gegenden noch jetzt Thürstudel
genannt.