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Adelung - Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

Der Stroßbaum | | Der Strossenhäuer

Die Strosse

, [455-456] plur. -n, ein Absatz, eine Stufe; ein in dem gemeinen Sprachgebrauche veraltetes Wort, welches nur noch von den Bergleuten aufbehalten worden, welche die Absätze oder Stufen, nach welchen zuweilen die Stollen und Gänge ausgehauen werden, damit mehrere Häuer hinter einander arbeiten können, Strossen nennen. Im Böhmischen, wo es durch die Deutschen Bergleute eingeführet worden, Stross. Der Begriff der Erhöhung, der Hervorragung, ist ohne Zweifel der Stammbegriff, so daß dieses Wort ein Intensivum von Strauß, ein Bündel, Büschel, ist. Ohne Zischlaut ist im Schwed. Drosse, ein Haufe, Angels. Throsme, wohin auch unser Druse, Druse gehöret. In einigen Provinzen ist der Stroß, die Gurgel, Drossel, Ital. Strozzo, Strozza, Nieders. Strate, Straße. S. auch Strotzen.
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