Die Striegel
, [
449-450] plur. die -n. 1. Ein
gemeiniglich eiserner Kamm, mit mehrern Reihen kurzer Zähne und einem hölzernen
Griffe, dem Schweiß und Staub von dem Körper, besonders der Pferde, damit
abzukratzen oder abzureiben; Lat. Strigilis, Ital. Striglia, Stregghia, Franz.
Etrille. Die Pferdestriegel oder nur Striegel schlechthin, in einigen
Oberdeutsch. Gegenden Roßstrahl, von Strahl, Strähl, ein Kamm, im Nieders.
Schrape, Schwed. Skrapa. In einigen Provinzen, besonders Oberdeutschlandes ist
es männlichen Geschlechtes, der Striegel. Die Endsylbe -el ist die
Ableitungssylbe, welche ein Werkzeug bezeichnet und beyde Geschlechter leidet.
Das Stammwort ist streichen welches Striegeln in einer Art des Streichens
bestehet. 2. Im Berg- und Hüttenbaue bedeutet der Striegel einen Zapfen
vermuthlich auch von Streichen oder Strich, so fern es eine Bewegung in die
Länge bedeutet, da es denn eigentlich einen länglichen dünnen Körper bezeichnen
würde. 3. Wenn Striegel in einigen Gegenden auch ein langes schmales Stück
Feldes bedeutet, so ist es eine aus Strichel verderbte Aussprache,
S. Strich.