Stochern
, [
387-388] verb. reg. act. welches ein
Intensivum von stechen ist, mehrmahls in etwas oder an etwas stechen, eine im
Hochdeutschen unbekannte Bedeutung, welche aber im Oberdeutschen gangbar ist.
Die Ochsen stochern, sie stacheln, mit dem Stachel forttreiben. In ein
Wespennest stochern, stören. Das Feuer stochern, mit einem langen oder
spitzigen Werkzeuge darin stören; Nieders. staken. In der Nase stochern,
grübeln. Auf jemanden stochern, sticheln. Lauter im Oberdeutschen gangbare
Ausdrücke. Im Hochdeutschen gebraucht man es nur von den Zähnen. Die Zähne
stochern, sie mit einem spitzigen Werkzeuge von den dazwischen befindlichen
Überbleibsel der Speisen reinigen. So auch das Stochern. Anm. Im Nieders.
stakern, bey einigen Hochdeutschen auch stöchern. Es ist das Intensivum oder
Iterativum von dem Oberdeutschen stochen, welches zu stechen gehöret, und
daselbst mit stochern, stacheln, sticheln gleich bedeutend ist.