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Adelung - Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

Das Stilllager | | Der Stillstand

Das Stillschweigen

, [379-380] des -s, plur. car. von der R. A. stille schweigen, die Handlung, da man stille schweiget, nicht spricht. Ein tiefes Stillschweigen beobachten. Ich will es mit Stillschweigen übergehen. Das Stillschweigen brechen, anfangen zu reden. Auch das Mittelwort still schweigend wird gern als Ein Wort gebraucht, auf welche Art viele auch stillhaltend, stillsitzend, stillliegend u. s. f. schreiben, obgleich bloße Nebenwörter nicht gern mit Zeitwörtern Zusammensetzungen machen, einige wenige ausgenommen, welche dieses Vorrecht schon seit langer Zeit hergebracht haben. Etwas stillschweigend gut heißen, durch unterlassene Bezeigung seines Mißfallens. Ein stillschweigender Contract, figürlich, wo die Einwilligung nicht ausdrücklich durch Worte angedeutet worden, sondern aus andern Zeichen zu schließen ist. Übrigens ist still in diesem Worte, so wie in der Redensart stille schweigen, nur um des mehrern Nachdruckes willen da, indem schweigen den Begriff des stille schon in sich schließet. Von stille liegen, stille sitzen u. s. f. gilt dieses nicht, weil stille hier seine eigene Bedeutung hat. [381-382]
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