Die Steife
, [
329-330] plur. die -n, von dem vorigen
Beywort. 1. Die Eigenschaft eines Dinges, da es steif ist in allen vorigen
Bedeutungen; ohne Plural. Die Steife der Glieder. Einem Zeuge die Steife
benehmen. Die Steife der Stellung, in welcher letzten figürlichen Bedeutung
noch das Beywort im ungewissen Geschlechte am üblichsten ist; das Steife einer
Figur, eines Compliments. In einigen Gegenden wird auch die Lähmung oder der
Schlag, so fern er nur ein oder das andere Glied steif macht, die Steife
genannt. Im gemeinen Leben ist für dieses ganze Abstractum auch die
Steifigkeit, in der bessern Schreibart aber Steifheit üblich. 2. Was andere
Körper steif macht; wo der Plural nur von mehrern Arten gebraucht werden kann.
So wird die Stärke, womit man die Wäsche zu steifen oder zu stärken pflegt,
häufig die Steife, das Steifsel, Nieders. Stievels genannt. Bey den Hutmachern
ist die Steife der Leim, womit man die Hüte steifet. 3. In der Zimmermannskunst
wird eine Stütze, besonders eine schiefstehende Stütze, worauf sich eine Last
steifet, so wohl eine Stütze, als eine Steife genannt.