Der Stauch
, [
311-312] des -es, plur. die -e, ein
nicht überall bekanntes Wort. 1. Bey den Wassermühlen sagt man, das Rad gehe im
Stauch, oder auch adverbisch, es gehe stauch, wenn das Wasser so groß geworden,
daß das Rad nur schwer herum gehen kann und von dem Wasser gleichsam gestauchet
wird; Nieders. Stau. Es hat in dieser Bedeutung, da es eigentlich einen Zustand
bezeichnet keinen Plural. 2. Im Oberdeutschen ist Stauch oder Staucher, ein
Muff, besonders ein kurzer enger Muff, der daselbst auch ein Stutz, ein
Schliefer genannt wird. Eben daselbst werden auch die Ärmel, ingleichen eine
Art Schleyer, wodurch man den Kopf steckt, Stauche genannt, wovon Frisch einige
Beyspiele anführet, welcher es in dieser Bedeutung von stecken, stechen, in
einigen Mundarten stauchen ableitet, weil man die Hände, Arme und den Kopf
darein steckt. Es kann aber auch die stumpfe abgestutzte Gestalt, um deren
Willen ein solcher Muff daselbst auch ein Stutz heißt, der Grund der Benennung
seyn. (
S. Stauchen und das folgende.) Im mittlern Latein. ist
Estugerum, Estugium, ein Behältniß, Franz. Etui.