1. Stallen
, [
277-278] verb. reg. neutr. et act.
welches im ersten Falle das Hülfswort haben bekommt, harnen, den Urin lassen.
Es ist nur von den Pferden und Eseln, bey den Jägern aber auch von den
Hirschen, Wölfen und Leithunden üblich, wofür sie aber auch feuchten
gebrauchen. Ein Pferd stallen lassen. Das Pferd kann nicht stallen. Das Pferd
stallet Blut. So auch das Stallen. Anm. Im Schwed. stalla, im Engl. stale, wo
auch Stale der Pferdeharn ist, im Ital. stallare, alle zunächst von den
Pferden, daher die meisten in der Ableitung dieses Wortes auf Stall fallen,
weil die Pferde gemeiniglich harnen, so bald sie in den Stall kommen. Andere
leiten es von stellen ab, entweder, weil die Pferde dabey eine besondere
Stellung annehmen, oder auch so fern sie im Harnen stille stehen. Allein es
scheint vielmehr, so wie die ähnlichen schollen, strullen u. s. f. eine
Onomatopöie zu seyn, und den Laut eines reichlich abfließenden Wassers
nachzuahmen, da es denn zu Dohle, ein Graben, Stollen, ein Canal u. s. f.
gehören würde. Im Griech. ist hier nichtlateinischer Text, siehe
Image, gleichfalls harnen.