Die Staffel
, [
271-272] plur. die -n. 1. Die Sprossen
einer Leiter, noch mehr aber die Absätze an einer Treppe, oder einer auf
ähnliche Art eingerichtete Fläche, worauf man dieselbe hinan steiget; die
Stufen. Auf der ersten, auf der zweyten Staffel. Die Staffeln der steinernen
Treppen werden abgeründet. Ingleichen figürlich für Stufe Grad. Die höchste
Staffel der Ehre. Bis auf den (die) Staffel, da das Eisen glühend wird, Altmann
von den helvet. Eisberg. 2. Bey den Mahlern ist die Staffel, oder wie sie noch
häufiger heißt, die Staffeley, ein hölzernes schief stehendes Gestell, auf
welche sie die in Rahmen gefaßte Leinwand, welche gemahlet werden soll,
stellen. Ähnliche Staffeln oder Staffeleyen haben auch die Bildhauer zu den
halb erhabenen Arbeiten, und die Kupferstecher zu den kupfernen Platten.
Vielleicht, weil dieses Gestell ehedem verschiedene Staffeln oder Stufen hatte,
um das Gemählde hoch oder niedrig stellen zu können, welcher Endzweck jetzt
durch Pflöcke erreicht wird; oder auch von dem veralteten staffen, stapfen,
stellen, so daß es mit Gestell gleich bedeutend ist. 3. * Von dem im
Hochdeutschen ungebräuchlichen staffeln, auf und über einander stellen,
Nieders. stapeln, ist im Oberdeutschen die oder noch häufiger im männlichen
Geschlechte der Staffel, so viel als der Stapel, daher Staffelstadt,
Staffelgüter, Staffelbar, Staffelgerechtigkeit, für Stapel. (
S. dieses Wort.) 4. In einigen Gegenden ist es eine
gewisse Ader an den Pferden, welche auch die Würfelader genannt wird;
vermuthlich wegen einiger Ähnlichkeit mit einer Staffel. Anm. In dem
Theuerdanke und bey andern alten Oberdeutschen Schriftstellern Stapfel. Es ist
vermittelst der Ableitungssylbe -el, ein Werkzeug, Subject, von dem veralteten
staffen, stapfen, gehen, steigen, stellen, bey dem Ottfried stafon, wovon auch
Fußstapfe und Stufe abstammen. Im Oberdeutschen ist es männlichen Geschlechtes,
der Staffel. [
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