1. * Der Staat
, [
257-258] des -es, plur. inus. der
Zustand, die Beschaffenheit einer Person oder Sache; eine im Hochdeutschen
völlig unbekannte, und nur noch in einigen Oberdeutschen Gegenden gangbare
Bedeutung. In der Stat (Stadt) - da er vormals syn gewohnlichen Stat (Stand,
Aufenthalt) und Wesen gehalten hat, in dem Deutschen Livius von 1514. Hanna
blieb nach ihres Mannes Tode in dem Statt der Wittwen, Kaisersb. bey dem
Frisch. Sie fragte fleißig nach dem Statt ihrer Schwester, eben ders. Sich im
guten Stat befinden. Cramer im Italiänischen Wörterbuche. Im Stat seyn zu
reisen, eben das. Nicht im Stat seyn, anzustehen, eben das. In engerer
Bedeutung ist in eben diesen Oberdeutschen Gegenden Staat ein öffentliches Amt.
Wir Pfaffen suchen einen Stat, daß wir mögen Gott dienen, Kaisersb. bey dem
Frisch. Es gedenkt mancher, wär ich in dem Stat, oder in dem Stot, und hätte
die oder den, so wär mir wohl, eben ders. Anm. Es ist in diesem Verstande mit
Stand gleich bedeutend, und stammet so wie dieses von stehen ab. Das Latein.
Status, Französ. Etat, und Ital. Stato, Istato, haben gleiche Bedeutung, ohne
deßwegen die Stammwörter des Deutschen zu seyn, Im Isländ. ist Stiet, ein
öffentliches Amt, eine Würde.