1. Der Splint
, [
219-220] des -es, plur. doch nur von
mehrern Arten, die -e, ein nur in einigen Gegenden, besonders
Niederdeutschlandes, übliches Wort, den Anfang des Holzes an den Bäumen, den
weichern und hellern Theil des Holzes zwischen der Rinde und dem Kerne zu
bezeichnen, welcher in andern Gegenden der Spint, der Span und der Spund
genannt wird. Englisch Splint. Es scheinet, daß entweder die weiche
Beschaffenheit oder auch die hellere Farbe zu der Benennung Anlaß gegeben. In
Ansehung des ersten Begriffes würde Splint zu linde, gelinde, lenis, in
Ansehung der letztern aber zu Glanz, blenden, splendere, u. s. f. gehören.
Wenigstens heißt der Splint wegen seiner weißlichen Farbe im Lat. Alburnum.
Spint und Spund leiden eben dieselbe Ableitung, so wie das Lat. Splen, die
Milz, sowohl den Begriff der Weiche, als der Weiße haben kann. Das in den
gemeinen Sprecharten übliche splinternackend, ganz, völlig nackend, wofür in
andern Gegenden splitternackend üblich ist, scheinet gleichfalls hierher zu
gehören und so wie bloß, gleichfalls die Weiße der nackten Haut zu bezeichnen;
denn das folgende Splint und Splitter in der gewöhnlichen Bedeutung geben
keinen begreiflichen, wenigstens keinen analogischen Ableitungsgrund, man müßte
denn den Ausdruck als gleich bedeutend mit fasennackend ansehen, so nackend,
daß man auch keinen Splint oder Splitter von dem Zeuge mehr an sich hat.