Der Speichel
, [
177-178] des -s, plur. inus. die
natürliche Flüssigkeit im Munde, welche zu dessen Benetzung und zur Verdauung
der Speisen dienet, deren Überfluß aber ausgespien, oder ausgeworfen wird;
wodurch er sich von dem Geiger und dem zähen Schleime unterscheidet. Nüchterner
Speichel. Etwas mit Speichel benetzen. Jemandes Speichel lecken, figürlich ihm
auf die niederträchtigste Art schmeicheln, sich auf das kriechendste vor ihm
demüthigen, daher ein solcher, Speichellecker genannt wird. Anm. Schon bey dem
Ottfried Speichel, im Nieders. Spedel, Spije, Spey, Spucke, welches letztere
auch im gemeinen Leben der Hochdeutschen nicht fremd ist, und von dem
intensiven Dimin. spucken, abstammet, im Engl. Spittle. Alle stammen von Speyen
ab, weil der überflüssige Speichel ausgeworfen wird. Die Endsylbe el bedeutet
ein Object, von welchem etwas gesagt wird. In einigen Oberdeutschen Gegenden
ist es weiblichen Geschlechtes, die Speichel.
S. Speyen.