Der Spatel
, [
169-170] des -s, plur. ut nom. sing.
ein Werkzeug in Gestalt eines Spatens oder Grabscheites, nur daß es weit
kleiner ist, und von den Apothekern, Wundärzten u. s. f. gebraucht wird, dicke
Säfte damit aus den Büchsen zu nehmen, Pflaster damit zu schmieren u. s. f. der
hölzerne Spatel der Mahler, die Farben damit von dem Reibesteine zu streichen,
hat oft mehr die Gestalt eines breiten Messers, und wird auch das Farbenmesser
oder Temperier-Messer genannt. Anm. Im Engl. Spattle, im Französ. Espatule, im
Italiän. Spatola, im Lat. Spatula, im Böhm. Spachtle, im Pohln. Szpatela. Es
ist nicht unmittelbar aus dem Lat. Spatula entlehnet, auch nicht das
Diminutivum von dem folgenden Spaten, weil es sonst ungewissen Geschlechtes
seyn müßte, sondern vermittelst der Ableitungssylbe el, welche ein Werkzeug,
Subject bedeutet, von Spat, Spitze gebildet, dagegen das folgende die Sylbe -en
angenommen hat, (
S. dasselbe.) Im mittlern Lat. ist Patula ohne
Zischlaut, ein Degen, Dolch.