Der Sparren
, [
169-170] des -s, plur. ut nom. sing.
eines von den schräge stehenden, oben in eine Spitze zusammen laufenden
Bauhölzern, welche das Dach eines Gebäudes bilden; der Dachsparren. Man hat
deren in der Zimmermannskunst verschiedene Arten, (
S. Grathsparren, Lehrsparren, Kehlsparren, Quersparren,
Schiftsparren, Windsparren u. s. f.) In der Wapenkunst führet die Figur
zweyer zusammen gefügter Sparren oder eines umgekehrten Lateinischen V
gleichfalls diesen Nahmen. Einen Sparren zu viel haben, nicht recht bey
Verstande seyn, einen Fehler am Verstande haben. Anm. Im Niederdeutschen mit
einem einfachen r Sparen, im Engl. Spar, im Schwed. und Isländ. Sparra, im
mittlern Lat. Esporium. Die meisten sind in der Ableitung dieses Wortes auf das
alte Barre, Barren, ein Balken u. s. f. gefallen, von welchem im Ital. Sbarra,
ein Schlagbaum ist, noch andere auf das alte Sparr, ein Pfahl, in welchem der
Begriff der Spitze der herrschende zu seyn scheinet, (
S. Speer.) Allein, es scheinet doch wohl, daß das
Zeitwort sperren den nächsten Anspruch auf dieses Wort habe, wegen der
gesperrten Gestalt, welche zwey Dachsparren unten haben.