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Adelung - Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

Der Sonderling | | Sondern

Sondern

, [141-142] verb. regul. act. welches theilen, von einem andern Dinge trennen bedeutet, und zwar so wohl dem Raume und dem körperlichen Zusammenhange nach, als der Verbindung, der Gemeinschaft nach. Er sonderte die sprenglichten und buntem Böcke 1 Mos. 80, 35. Du sollst die Leviten sondern von den Kindern Israel, 4 Mos. 8, 14. Wo du die Frommen lehrest, sich sondern von bösen Leuten, Ier. 15, 19. Es wird im Hochdeutschen wenig mehr gebracht, seitdem das zusammen gesetzte absondern üblicher geworden. Nur bey den Dichtern kommt es noch zuweilen vor. Hier athmet er Ruhe,
Von dem leeren Geräusch der eitlen Besuche gesondert, Zachar.
So auch die Sonderung. S. auch Aussondern. Anm. Im Nieders. sundern, im Angels. syndrian, asyndrian, bey dem Kero kisontron. Das Stammwort son, welches mit dem Lat. sine verwandt ist, hat allem Ansehen nach eine körperliche Theilung bezeichnet, welche denn wieder eine Figur der Bewegung und ihres Lautes seyn würde. ( S. auch Sünde und Sonst.) Übrigens ist dieses Zeitwort der Stamm so wohl von dem folgenden Bindeworte sondern, als auch von sonder und seinem Geschlechte. [143-144]
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