Der Soldat
, [
129-130] des -en, plur. die -en,
derjenige, welcher sich gegen einen gewissen Sold eidlich zu Kriegsdiensten
verpflichtet hat. So wohl überhaupt, ohne Rücksicht auf den Stand. Ein guter,
ein schlechter Soldat. Ein Landsoldat, zum Unterschiede von den See- oder
Schiffssoldaten. Ein Stadtsoldat, zum Unterschiede von einem Feldsoldaten. Als
auch im engerer Bedeutung, von den gemeinen Personen dieses Standes, zum
Unterschiede von den Officiers. Ein gemeiner Soldat, welcher oft nur Soldat
schlechthin genannt wird. Auch die eben gedachten Zusammensetzungen werden
häufig in dieser engern Bedeutung gebraucht. Anm. Im Schwed. gleichfalls
Soldat. Der Stand des Tones, welcher auf der Ableitungssylbe und nicht auf dem
Stammworte lieget, zeiget schon, daß dieses Wort aus einer fremden Sprache
entlehnet worden, obgleich das Stammwort Sold Deutsch genug ist. Es ist aus dem
Ital. Soldato oder Soldado, im Gascognischen Souldat; ohne Zweifel, weil die
eigentlichen Lohnsoldaten Italiänischen Ursprunges sind. Nach der ältesten
Kriegsverfassung der Deutschen machten die Dienstleute den Kern der Kriegsheere
aus, deren Unterthanen und Leibeigene die Stelle der gemeinen Soldaten
vertraten, und Knechte, Kriegsknechte, Reifige, von Reise, Feldzug, Heermänner
u. s. f. hießen. Als nachmahls die Lohnsoldaten aufkamen, wurden selbige von
dem Solde, welchen sie erhielten, Söldner, im mittlern Lat. Solidarii, Engl.
Soldiers genannt, bis endlich in den spätern Zeiten das ausländische Soldat,
auch das Deutsche Söldner wieder verdrängete. [
131-132]