* Die Sippschaft
, [
109-110] plur. inus. die
Verwandtschaft, so wohl als ein Abstractum, als auch als ein Concretum, in
collectiven Verstande, verwandte Personen. Alle Dörfer, - das ist ihre Wohnung,
und ihre Sipschaft unter ihnen, 1 Chron. 4, 33; d. i. ihre Verwandten. Es ist
im Hochdeutschen veraltet, und zwar mit seinem ganzen Geschlechte, welches nur
in den ältern Schriften der Ober- und Niederdeutschen vorkommt. Dahin gehören:
die Sippe, die Verwandtschaft, bey den Schwäbischen Dichtern Sibii, Sibche,
Angels. Syb, Sybbe, Schwed. Sifia, der Sipp oder Sipper, der Verwandte, die
Sippe, die Verwandte, bey dem Ottfried Sibbo, Schwed. Sif; sippen, verwandt
seyn; besippt seyn, gesippt seyn, verwandt seyn; das Gesippe, mehrere verwandte
Personen; hersippen, herstammen; die Sippzahl, der Grad der Verwandtschaft, das
Glied; das Sipptheil, der Theil einer Erbschaft, welcher jemanden als einem
Verwandten gebühret, und andere mehr. Anm. Wachter und Frisch leiten es von dem
Lat. Cippus, ein Baum her, Ihre von dem alten Sibbe, Friede. Allein es scheinet
vielmehr, daß der Begriff der Verbindung, der Vereinigung, der eigentliche
Stammbegriff ist, welcher wieder eine Figur der Bewegung ist, so daß man dieses
Wort als einen Verwandten von dem alten Oberd. siwan, nähen, Engl. to sew,
Angels siwigan, dem Isländ. safna, sammeln, dem Zahlworte sieben, so fern es
ehedem überhaupt eine Vielheit bedeutet hat, u. s. f. ansehen muß.