Die Sinnlichkeit
, [
107-108] plur. die -en, von dem vorigen
Beyworte. 1. Die Empfindung der Dinge von außen, die Fähigkeit, die Dinge von
außen vermittelst der Sinne zu empfinden; ohne Plural. Gott erkennet alles ohne
Sinnlichkeit. Manche Thiere haben eine weit feinere Sinnlichkeit als der
Mensch. Die Na- tur weckt die Seele gleichsam aus dem dunkeln Schlafe des
Gefühls und reifet sie noch zu feinerer Sinnlichkeit, Herd. Die Lüfte des
Fleisches sind Bewegungen der Sinnlichkeit. 2. Die Fertigkeit sich nach
sinnlichen Empfindungen zu bestimmen, besonders zum Nachtheil vernünftiger
Gründe, die Fertigkeit des überwiegenden Gebrauches der untern Seelenkräfte zum
Nachtheil des pflichtmäßigen Gebrauches der obern; auch ohne Plural.
Herrschende Sinnlichkeit. Alle Dinge, welche der Eitelkeit und Sinnlichkeit des
Menschen schmeicheln, müssen nur selten und sehr vorsichtig zu Belohnungen der
Kinder angewandt werden, Gell. 3. Eine sinnliche Empfindung, sinnliche
Begierde, da es denn auch den Plural verstattet, aber in dieser Bedeutung
seltener gebraucht wird. [
107-108]