Der Silberling
, [
97-98] des -es, plur. die -e,
eigentlich ein Ding von Silber, besonders eine Münze von Silber, eine
Silbermünze. Es ist im Hochdeutschen längst veraltet, scheint auch ehedem eben
nicht von besondern Arten der Silbermünzen üblich gewesen zu seyn; indessen
gebraucht es doch Luther in der Deutschen Bibel sehr häufig, eine Münzsorte der
ältern Juden auszudrucken, welche mit dem Seckel gleiches Werthes war, und
ungefähr 12 Groschen unsers Geldes betrug. In eben diesem Verstande kommt
Silabarling schon im Tatian vor, dagegen er in andern Stellen die dreyßig
Silberlinge, warum Judas seinem Lehrer verrieth, thrizzuc Pfenningo und
thrizzuc Scazo nennet. Der Argenteus der alten Franken, deren acht einen
Solidum aureum galten, scheinet eine ähnliche Silbermünze gewesen zu seyn.
S. Ling.