2. Siegen
, [
91-92] verb. reg. neutr. welches das
Hülfswort haben erfordert, den Sieg davon tragen, über seinem Gegner die
Oberhand erhalten, besonders in einem öffentlichen Gefechte. Über jemanden
siegen. Die biblische Verbindung mit wider, wider jemanden siegen, für über,
ist im Hochdeutschen veraltet. Der Feind hat dieses Mahl gesieget. Der siegende
Theil. Daher, obgleich selten, das Siegen, indem dafür das Abstractum der Sieg
üblicher ist. Anm. Schon bey dem Ulphilas sigjan, im Angels. siga, im Schwed.
segra, von Seger, der Sieg. Wachter, Frisch und andere leiten es von dem
vorigen siegen, sinken her, und sehen es als ein Factitivum an, da es denn
eigentlich sinken machen, zu Boden legen, bedeuten würde; eine Ableitung,
welche sich ziemlich wahrscheinlich machen lässet. Allein, da im Isländischen
sig, das Gefecht, und siga, fechten, streiten, bedeutet, so scheint sie so
ausgemacht noch nicht zu seyn.