Die Sicherheit
, [
77-78] plur. die -en, das Abstractum
des vorigen Bey- und Nebenwort, welches doch nur in dessen ersten
Hauptbedeutung üblich ist. 1. Der Zustand, da ein Ding sicher ist, ohne Plural.
(1) Objective, der Zustand, da ein Ding von der Gefahr eines Übels befreyet
ist. In Sicherheit seyn. Etwas in Sicherheit bringen, stellen, setzen. Sein
Vermögen in Sicherheit bringen. (2) Subjective, von der Furcht einer Gefahr
oder eines Übels befreyen. In völliger Sicherheit leben. Die scheinbare
Unschuld des Spieles verleitete sie zur Sicherheit. Er stürzt ihre Macht durch
ihre Sicherheit; Sprichw. 21, 22. Die fleischliche Sicherheit, in der
Theologie, die Fertigkeit, sich eine ungegründete Abwesenheit der Gefahr,
besonders in Ansehung seines Verhältnisses gegen Gott einzubilden. 2.
Dasjenige, was uns Sicherheit gewähret, besonders in engerm Verstande, was uns
vor der Gefahr eines Verlustes sicher stellet, wo vornehmlich in den Rechten,
eine Handschrift, ein Unterpfand, Caution und Bürgschaft, mit einem allgemeinen
Ausdrucke Sicherheiten genannt werden, in welcher Bedeutung es schon im
Schwabensp. vorkomm. Ich muß Sicherheit haben. Sicherheit geben, stellen. Anm.
Schon im Ottfried Sihurheit, im Nieders. Sekerhed.
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