Die Sense
, [
59-60] plur. die -n, ein langes vorn
gekrümmtes schneidendes Werkzeug mit einem langen am Ende befestigten Stiele,
das Gras und Getreide damit abzuhauen. Weit klingt ins Feld die blitzende
Sense, Zachar. Die Sichel ist klein, und mehr gekrümmet; mit derselben werden
Gras und Getreide geschnitten. Die Sense ist, außer der Verschiedenheit der
Gestalt, weit größer, mit derselben wird gehauen oder gemähet, indem sie mit
beyden Händen gefasset und mit ausgestreckten Armen geführet wird. Anm. Bey dem
Pictorius Sagysen, bey dem Dasypodius Sagys, welches Frisch, als eine
Zusammensetzung von Säge und Eisen anstehet, aber unser Sense nicht auf eben
dieselbe Art hätte erklären sollen. Dieses lautet in den Deutschen und damit
verwandten Mundarten sehr verschieden; bey dem Ottfried Seche, im
Österreichischen mit dem eingeschobenen Nasenlaut Sengse, wovon unser Sense mit
Wegwerfung des Gaumenlautes gebildet zu seyn scheinet, im Nieders. Seiße, wo
auch Seged eine besondere Art Sensen zum Ab- und Ausbauen der Rasen ist, schon
im Salischen Gesetze Seisse, im Isländischen Sigdur, im Angelsächsischen und
Engl. Sithe, im Nieders. gleichfalls Seed, Seid, im Osnabrück. Sift. Aller
dieser Abänderungen ungeachtet, wird doch die Verwandtschaft dieses Wortes mit
Säge, Sech, Sichel und dem alten Sachs, ein Messer, nicht zu läugnen seyn. Das
n ist ein Nasenlaut, der sich oft ohne Noth zum Begleiter der Gaumenlaute
aufwirft. Übrigens wird eine Sense im Nieders. auch Lehe, (Dän. Lee), und
Swade, genannt,
S. Schwaden.