Senken
, [
57-58] verb. reg. act. welches das
Factitivum von sinken ist, sinken machen, nach und nach die Tiefe lassen. 1.
Eigentlich. Eine Leiche in das Grab senken. Den Anker in das Wasser senken. Die
Senkung der Angel, nicht nur das Hinablassen derselben in das Wasser, sondern
auch das Maß, wie weit sie das Wasser hinab reichen muß. Das Haus, die Mauer
senkt sich, wenn sie nach und nach in die Erde sinkt.
O senkt euch herab von rauschenden Wipfeln, Heilige Schauer,
die ganz die Seele des Dichters empfindet, Zachar.
2. Figürlich. (1) Im Wein- und Gartenbaue ist das Senken oder
Absenken eine Art der Fortpflanzung der Gewächse, da man eine Rebe oder einen
Zweig, ohne sie von dem Stamme abzulösen, in die Erde senket, d. i. beuget,
damit der in der Erde befindliche Theil Wurzel schlage. Eine Rebe senken. Er
hat edle Reben darein gesenkt, in den Weinberg, Es. 5, 2; wo es aber überhaupt
für setzen, pflanzen zu stehen scheinet. (
S. Senker.) (2) Im Bergbaue ist senken oder absenken, in
die Tiefe graben, wo es aber bey den Bergleuten gemeiniglich sinken lautet.
Einen Schacht senken, absenken, oder sinken, absinken. Es ist in diesem
Verstande schon alt. In einer alten Tirolischen Bergwerksurkunde von 1208 in
Sperggs Tirol. Bergwerksgeschichte kommt xencare schon in diesem Verstande vor.
Eben daselbst ist Xencelochus, eine abgesenkte Grube, und Xincarum, ein Gesenk.
(
S. das letztere.) In Senkhammer, Senke u. s. f. bedeutet
es überhaupt vertiefen. So auch das Senken und die Senkung. Anm. Bey dem
Ottfried sankan, sangan, im Angels. sencian, im Schwed. sänka, im Isländ. ohne
n söckwa, im Engl. to sink, welches daselbst so wohl senken als sinken
bedeutet.
S. das letztere. [
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