Selber
, [
45-46] ein Nebenwort, welches mit
selbst gleich bedeutet ist, und auf eben die Art, wie dieses gebraucht wird,
nur daß er lieber hinter seinem Nenn- und Fürworte stehet, dagegen selbst auch
vor demselben stehen kann. Der Herr hat selber für euch gestritten, Jos. 23, 3.
Was selber wächst, 2 Kön. 19, 29. Die Gottlosen bringen sich selber um, Job.
12, 10. Arzt, hilf dir selber, Luc. 4, 23. Wiewohl Jesus selber nicht taufte,
Joh. 4, 2. Ich kann es selber nicht sagen, Gell. Ich wollte bitten, daß sie
sich selber eine Strafe auferlegten, eben dies. O lassen sie mich gehen, und zu
mir selber kommen, eben ders. Ich wollte selber in die Apotheke gehen, eben
ders. Es ist vornehmlich der Sprache des gemeinen Lebens und des vertraulichen
Umganges eigen, dagegen die anständigere und höhere ihm das selbst vorziehet.
Anm. Im Schwed. sjelf, im Isländ. sialfer. Ehedem sagte man auch mit einer
andern Endung selben. Guten trost wil ich mir selben geben, einer der
Schwäbischen Dichter, wo es aber auch der Dativ des vorigen selbe seyn kann.
Indessen gebrauchen die Niedersachsen auch sulven für selber. Die Endung -er,
die bloß adverbisch ist, hat Frischen und andere verführet, selber für einen
Comparativum zu halten, vor welchem Abwege die Sache selbst sie schon hätte
verwahren sollen.
S. Selbst die Anm.