Der und die Schwulst
, [
1759-1760] im ersten Falle im Genitiv des
-es, plur. inus. von dem Zeitworte schwellen. 1. Eigentlich, im weiblichen
Geschlechte die Schwulst, wo es so wohl den Zustand bezeichnet, da der Leib
oder ein Theil desselben schwillet, d. i. auf eine widernatürliche Art
aufgetrieben wird, als auch die geschwollene Stelle. Ich will euch heimsuchen
mit Schrecken, Schwulst, und Fieber, 3 Mos. 26, 16; 5 Mos. 28, 12. Er bekam
Schwulst in seinen Beinen, Gell. 2. Figürlich. 1) Eine Art des Stolzes, da man
sich in einem hohen Grade mehrerer Vorzüge, mit Worten und Geberden rühmet, als
man wirklich besitzet; in welchem Verstande doch das Beywort schwülstig
üblicher ist. 2) Ein Fehler der Schreibart, da die Worte in einem hohen Grade
mehr sagen als der Gedanke, oder mehr als der Sache angemessen ist. Die
Franzosen nennen diesen Fehler Phoebus, vielleicht von dem Mißbrauche der
Dichter, auch die mittelmäßigsten Dinge mit der Sonne zu vergleichen; die
Engländer Bombast. In beyden figürlichen Bedeutungen wird es nur allein im
männlichen Geschlechte gebraucht. Anm. Im Niedersächsischen auch nur ohne
Zischlaut Wulst, (
S. dieses Wort,) im Schwed. Svulnad, im Isländ. Sullur,
im Angels. Svil und Gesvil; ale von schwellen,
S. dasselbe, ingleichen Geschwulst.