* Schwelen
, [
1739-1740] verb. reg. welches in
doppelter Gestalt gebraucht wird, in beyden aber nur im Niederdeutschen, und
höchstens in den gemeinen Sprecharten Obersachsens und Oberdeutschlandes üblich
ist. I. Als ein Neutrum, mit dem Hülfsworte haben, ohne Flamme langsam brennen,
da es denn das ausdruckt, was man im Hochdeutschen glimmen, noch mehr aber, was
man daselbst schmauchen nennet, welches doch den Nebenbegriff eines mehrern
Schmauches oder dicken Rauches bey sich führet, als schwelen. Nasses Holz
brennet nicht, es schwelet nur. II. Als ein Activum, durch ein solches
langsames Feuer ohne Flamme hervor bringen. Kohlen schwelen, Theer schwelen,
wofür man im Hochdeutschen das Wort brennen gebraucht. So auch das Schwelen.
Anm. Im Nieders. swelen, und in einigen Gegenden smelen. Es stammet von einem
alten Worte ab, welches auch brennen überhaupt bedeutete, und wohin auch das
Angels. swaelan, swelan, anzünden, das Engl. to swale, brennen, unser schwühl,
und ohne Endlaut das Schwed. sveda, wegbrennen, gehören. Die Niederdeutschen
haben noch zwey andere gleichlautende, in der Bedeutung aber verschiedene
Wörter, nähmlich schwelen oder swelen, welk machen, welches besonders von dem
Grase, Obste, u. s. f. üblich ist, und wofür wir schwelken sagen, (
S. dasselbe,) und schwelen, beym Trunke sich lustig
machen, welches zu unserm schwelgen gehöret.