2. Das Schwein
, [
1733-1734] des -es, plur. die -e,
Diminutivum das Schweinchen, Oberd. Schweinlein, ein ungehörntes, zweyhufiges,
vierfüßiges Thier, mit Borsten statt der Haare, und einem haarigen, geringelten
Schwanze. Es hat einen starken widerwärtigen Geruch, wälzet sich gern im Kothe,
frißt alles Unreine, und ist in Indien einheimisch, aus welchem Himmelsstriche
es zu uns nach Europa gekommen. 1. Eigentlich, wo es von diesem Thiere
überhaupt, ohne nähere Bezeichnung des Geschlechtes gebraucht wird; in der
niedrigen Sprechart eine Sau. Zahme Schweine im Gegensatze der wilden. In dem
Jagdwesen verstehet man unter Schwein schlechthin allemahl ein wildes, im
Hauswesen aber allemahl ein zahmes. Schweine mästen, schlachten u. s. f. Soll
das Geschlecht näher bestimmt werden, so nennt man ein männliches Schwein einen
Saubär, oder Schweinbär, ein weibliches aber ein Mutterschwein, ein Sauschwein,
eine Schweinsau oder Schweinmutter. Indessen hat man für beyde Geschlechter
auch noch eine Menge eigener Nahmen, (
S. Eber und Sau.) 2. Figürlich. 1) Ein Klecks, ein Fleck
u. s. f. und in weiterer Bedeutung ein jeder grober Fehler, wird in den
niedrigen Sprecharten so wohl ein Schwein als eine Sau genannt. 2) Eine im
hohen Grade unreinliche Person, wofür gleichfalls Sau üblich ist. Anm. Schon
bey dem Ulphilas Sweina, im Tatian Swin, im Niedersächs. Swien, im Engl. und
Angels. Swine, im Schwed. Svin, im Pohln. Swinia, im Wend. Sswino. Es scheinet,
daß die eigenthümliche Unreinlichkeit dieses Thieres zu dessen Benennung Anlaß
gegeben, da sie denn zu dem alten wahn, trübe, Angels. Fenn, Koth, u. s. f.
gehören würde. In den folgenden Zusammensetzungen ist bald Schwein- bald
Schweine- bald Schweins- üblich; nur mit dem Unterschiede, daß das dritte in
manchen Fällen edler ist als das zweyte, z. B. für Schweinebraten,
Schweinestall u. s. f. sagt man lieber Schweinsbraten, Schweinsstall, oder doch
Schweinbraten, Schweinstall. Siehe auch Hund in der Anm.