Der Schwären
, [
1715-1716] des -s, plur. ut nom. sing.
eine Erhöhung der Haut, unter welcher sich Eiter zusammen ziehet oder erzeuget;
ein Geschwür, welches aber auch in dem Körper Statt findet, dagegen Schwären
nur von der äußern Haut gebraucht wird. Einen Schwären haben. Hiob wurde mit
bösen Schwären geschlagen, Hiob 2, 7. Die Hunde leckten dem armen Manne seine
Schwären, Luc. 16, 21. Jemanden den Schwären aufstechen, figürlich, ihm zeigen,
wo es ihm fehlet, wo es gefehlet hat u. s. f. Anm. So wie da ist, findet sich
dieses Wort in den verwandten Sprachen nicht. Frisch leitet es sehr sonderbar
von dem Lat. suppurare ab, andere mit mehrerer Wahrscheinlichkeiten von dem
alten Sere, Schmerz, Suere, Plage, welches zu schwer, Beschwerde, versehren u.
s. f. gehöret. Allein in den verwandten Sprachen findet sich ein noch näheres
Stammwort, welchem nur der ohnehin oft zufällige Zischlaut mangelt, nähmlich
das Schwed. Var, Eiter, im Angels. Wyr, im Finnländ. Weri, daher War im Ungar.
und waerc im Angels. ein Schwären oder Geschwür, Värk im Schwed. der mit einem
Schwären verbundene Schmerz ist. Im Wallis. ist Gwyar Blut, und im Latein.
Virus nicht allein Gift, sondern eine jede schädliche Feuchtigkeit. Da die
Deutschen schwären und der Schwären so allgemein und bestimmt auf die
Zusammenziehung des Eiters eingeschränkt sind, so ist diese Ableitung
unstreitig die natürlichste. Übrigens ist dieses Wort in einigen Mundarten
ungewissen Geschlechtes, und lautet alsdann das Schwär, des -es, plur. die -e.