Der Schwang
, [
1709-1710] des -es, plur. car. der
Zustand, da sich ein Ding in einer schwankenden oder schwingenden Bedeutung
befindet. Eine Glocke in den Schwang bringen. Eine Glocke kommt in den Schwang,
ist im Schwange. Noch mehr figürlich, im Schwange seyn oder gehen, üblich,
gewöhnlich seyn, zu einer Zeit von vielen geübet werden; Franz. etre en vogue.
Das Gerechtigkeit im Schwange gehe, Ps. 85, 14. Das Gesetz ging fein im
Schwange, 2 Macc. 3, 1.
Daß Recht und Billigkeit im vollen Schwange geht, Opitz.
Im Hochdeutschen gebraucht man es jetzt nur noch am
häufigsten von bösen, nachtheiligen Fertigkeiten u. s. f. Es gehen allerley
Sünden, Laster, Gräuel u. s. f. im Schwange. So wie es daselbst auch nur mit
den gedachten Zeitwörtern seyn, bringen, kommen und gehen üblich ist. Daher
Opitzens Ausdruck: Dieß böse wilde Werk hat gleichfalls seinen Schwang,
ungewöhnlich ist. Anm. Im Schwed. Svang. Es ist von schwingen und schwanken. (
S. auch Schwung.) Bey dem Stryker ist in weiterer
Bedeutung Swanc ein Hieb oder Schlag.