Schwächen
, [
1701-1702] verb. reg. act. schwach oder
schwächer machen, in allen figürlichen Bedeutungen des Beywortes. Vieles Lesen
schwächt die Augen. Traurigkeit schwächt die Kräfte, Sir. 38, 19. Jemandes
Ansehen schwächen. Den Feind durch eine Niederlage schwächen. Die Besatzung
schwächte sich durch viele Detaschements. So bald ein stärkeres Gefühl das
Gefühl der Liebe zum Vaterlande schwächt. In engerer Bedeu- tung ist schwächen
ein anständiger Ausdruck für schwängern, wenn von der Schwängerung einer
unverheiratheten Person die Rede ist; in welcher Bedeutung es in der Deutschen
Bibel mehrmahls vorkommt, aber im Hochdeutschen anfängt zu veralten. Im
Niederdeutschen sagte man dafür ehedem verkräftigen, ingleichen lästern. So
auch die Schwächung. Anm. Ehedem hatte man von diesem Activo auch das Neutrum
schwachen, schwach oder schwächer werden, welches im Hochdeutschen veraltet
ist, aber noch bey den alten Oberdeutschen Schriftstellern häufig vorkommt.
Ih sihe des nahtes krefte balde swachen, Heinrich von
Frauenberg.
[
1701-1702]