Der Schutz
, [
1695-1696] des -es, plur. die Schütze,
ein besonders in einer doppelten Bedeutung übliches Wort. 1) Im Wasserbaue ist
der Schutz eigentlich eine Schub- oder Fall-Thür oder ähnliche Anstalt, das
zudringende Wasser zu hemmen, ein Wehr mit der dazu gehörigen Schubthür.
Schutze an einem Strome anordnen: (
S. Schutzbret, Schutzgatter.) Im Niedersächs. Schott,
welches aber auch einen Riegel bedeutet, entweder von schießen, schnell
schieben, weil der Riegel und eine solche Schubthür geschoben werden, oder auch
weil eine solche Anstalt den Schuß des Wassers so wohl aufhält als auch
befördert. Indessen kann auch die folgende Bedeutung des Abhaltens,
Vertheidigens dabey mit in Betrachtung kommen. 2) Ohne Plural ist der Schutz
die Abhaltung oder Abwehrung alles Nachtheiligen von einem Dinge, und
dasjenige, was das Nachtheilige von einem andern Dinge abhält oder abwehret.
Der Baum stehet im Schutze, wenn er von Winden und rauher Witterung bedeckt
stehet, wofür man auch sagt, er stehe im Schauer, in der Geduld. Der Pelz gibt
Schutz vor der Kälte. Jemanden in seinen Schutz nehmen, ihn wider alle Angriffe
vertheidigen. Jemanden Schutz leisten. Unter jemandes Schutz stehen, leben.
Sich in jemandes Schutz begeben. Etwas eines Schutze anvertrauen. Das dienet
mir zum Schutze. Die Obrigkeit soll den Schutz handhaben, Röm. 15, 6.
S. Schützen. [
1697-1698]