Die Schüte
, [
1691-1692] (nicht Schuite) plur. die -n,
Dimin. das Schütchen, in dem Niederdeutschen Seewesen, eine Benennung einer Art
Fahrzeuge oder Schiffe, welche doch von verschiedener Art sind. In Bremen u. s.
f. ist es ein bloßer Kahn oder Rachen, ohne Mast und Segel, zum Übersetzen über
Flüsse. Eine Hamburger Schute oder Schüte ist ein großer Kahn, welcher 120 Fuß
lang, in der Mitte 18 Fuß breit, und 5 Fuß hoch ist, vorn einen Schnabel,
hinten eine Kajüte, und ein breites Hintertheil hat, und auf der Spree, Havel
und Elbe gebraucht wird. Auf der Ostsee sind die Schuten oder Schüten eine Art
Schiffe mit drey Masten, ohne Körbe, welche kurz und breit sind, und vorn und
hinten spitzig zugehen. In Holland nennet man alle Fahrzeuge, welche stärker
von Holz als gewöhnlich sind, Schüten, wohin denn nicht nur die Schaluppen
gehören, welche neben den Segeln auch Ruder führen, sondern auch die
Treckschüten, von dem Niederdeutschen trecken, ziehen, weil sie auf den Canälen
fortgezogen werden. Anm. Im Engl. Scute, im Holländ. Schuyte, im Schwed. und
Isländ. Skuta, im Irländ. Scud, im Griech. -
hier nichtlateinischer Text,
siehe Image - , Lat. Schedium, im mittlern Lat. Escauda. Die Abstammung ist
ungewiß. Das Wort kann, wie so viele andere ähnliche, eigentlich eine
allgemeine Benennung eines hohlen Behältnisses seyn, da es denn zu Schooß,
Nieders. Schoot, Schüssel u. s. f., gehören würde. Es kann aber auch von dem
Nieders. Schutt, Griech. -
hier nichtlateinischer Text, siehe Image - ,
die Haut, Fell, weil man die Nachen ehedem aus Thierhäuten verfertigte, oder
auch von schießen, Nieders. scheten, abstammen, da es denn zunächst einer Art
schneller Schiffe zukommen würde; anderer Muthmaßungen zu geschweigen.