2. Die Schote
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1637-1638] plur. die -n, Dimin. das
Schötchen, Oberd. das Schötlein, eine Art Samengehäuse an den Gewächsen,
welches aus zwey gleichen länglichen Stücken bestehet, die durch zwey Nähte an
einander befestiget sind, in welchen der Same befindlich ist. In engerm
Verstande ist nur ein solches Samengehäuse eine Schote, wenn der Same darin von
einer Naht zur andern wechselsweise sitzet; zum Unterschiede von einer Hülse im
engsten Verstande, wo der Same nur allein an der Obernaht befestigt ist.
Schoten tragen. Figürlich, eine Pflanze, ein Gewächs, welches Schoten trägt;
doch nur in einigen zusammen gesetzten Nahmen, z. B. Wolfsschote. Im engsten
Verstande verstehet man unter Schoten schlechthin, die noch grünen Schoten der
Erbsen. Feldschoten, von Felderbsen, Zuckerschoten, von Zuckererbsen; da man
denn auch wohl das ganze Gewächs, so lange der Same und dessen Schoten noch
grün sind, Schoten zu nennen pflegt. Anm. Die Niederdeutschen kennen dieses
Wort, wie es scheinet, nicht, indem die Niedersachsen dafür Paale oder Pahle
gebrauchen, welches mit unserm Fell verwandt ist. Andere verwandte Sprachen
haben zwar dieses Wort, aber ohne Zischlaut; Angels. Coddas, Engl. Cod, im
mittlern Latein. Cossae, im Französ. Ecosses, im Schwed. Kudde, welches aber
auch einen Beutel bedeutet, woraus zugleich die Verwandtschaft mit unserm
Kutte, Katze, ein langer Geldbeutel, u. a. m. erhellet.
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1637-1638]