Der Schöpfer
, [
1629-1630] des -s, plur. ut nom. sing.
von dem vorigen Zeitworte. 1. Ein Werkzeug zum Schöpfen, wo es nur in einigen
Fällen und Gegenden üblich ist. Im Nieders. wird ein jedes Schöpfgefäß, ein
Gefäß, womit man schöpfet, Schepper genannt. In weiterer Bedeutung ist der
Schöpfer oder das Schöpfrad in dem Schlagewerke der Uhren ein Rad von 48 Zähnen
mit einer stählernen Klinke, welche allemahl einen Zahn des Rechens in dem
Vorlegewerke bey jedem Stundenschlage aushebt, und daher auch der Ausheber
genannt wird. 2. Eine Person, welche schöpft, Fämin. die Schöpferinn. 1) In der
ersten Bedeutung des Activi, und zwar in deren ersten eigentlichem Verstande,
eine Person, welche einen flüssigen Körper schöpft. Da die Schützen schrien
zwischen den Schöpfern, Richt, 5, 11, zwischen denen, welche Wasser schöpften.
In dem Salzwerke zu Halle sind die Schöpfer diejenigen Arbeiter, welche die von
den Bornknechten herauf gezogenen Eimer Sohle ausschütten. Bey den
Papiermachern ist der Schöpfer derjenige, welcher den Zeug mit der Form aus der
Bütte schöpft, der in einem vorn offenen Kasten, welcher der Schöpferstuhl
heißt, vor der Bütte stehet. 2) In der dritten Bedeutung des Activi. (a) Eine
jede Person, welche ein Werk aus eigner Kraft hervor bringet. Ein weiser Mann
ist der Schöpfer seiner Sitten. Sie sind die Schöpferinnen meines Glücks. (b)
In der engsten Bedeutung, so fern das veraltete schöpfen und das heutige
schaffen aus nichts hervor bringen bedeutet, wird es besonders von Gott
gebraucht, so fern er der Grund und Urheber aller vorher nicht vorhandenen
Wesen ist. Gedenke an deinen Schöpfer in deiner Jugend. Gott, der Schöpfer
aller Dinge. Anm. In der letzten Bedeutung schon bey dem Ottfried Scepher, bey
dem Stryker Scheppher, im Nieders. Schepper, Schipper, und mit andern Endsylben
bey dem Kero Sceffanto, welches das Mittelwort von schaffen ist (Angels.
Scyppene, Scyppende,) im Isidor Scheffida, bey dem Notker Skephe, alle von Gott
gebraucht. [
1629-1630]