1. * Die Schnur
, [
1609-1610] plur. die -en, Diminut. das
Schnürchen, Oberd. Schnürlein, ein im Hochdeutschen veraltetes, noch im Oberd.
übliches Wort, des Sohnes Frau, die Schwiegertoch- ter zu bezeichnen. Du sollt
deiner Schnur Schaam nicht blößen, denn sie ist deines Sohnes Weib, 3 Mos. 18,
15; und so in andern Stellen mehr. Anm. Im Tatian Snur, ohne Zischlaut im Lat.
Nurus, im Ital. Nuora, im alt Franz. Nore, in der Provence Nouere. Es scheinet
mit dem Hebr. Naar, ein Sohn, dem Lappländ. und Finnländ. Nuori, ein Sohn,
Jüngling, und dem veralteten Deutschen nar, klein, wovon noch im Schwed. snert
dünn, schmächtig, und im Nieders. nürig, nirig, klein und artig ist,
abzustammen, weil Söhne und Schwiegertöchter in Ansehung der Ältern und
Schwiegerältern doch allemahl als klein und jung betrachtet werden können.
[
1611-1612]