Der Schnee
, [
1593-1594] (einsylbig,) des -s,
(zweysylbig,) plur. inus. Dünste in der Luft, welche daselbst gefrieren und in
Gestalt weißer Flocken herunter fallen. Es fällt Schnee, es schneyet. Es ist
ein tiefer Schnee gefallen. Mit Schnee bedeckt. So weiß, wie ein neu gefallener
Schnee. Anm. Schon bey dem Ulphilas Snaiws, bey dem Ottfried Sneuu, im Tatian
Snio, in dem Fragmente auf Carln den Großen Sne, im Angels. Snaw, im Engl.
Snow, im Schwed. Snö, im Isländ. Snio, bey den Krainerischen Wenden Sneh, im
Böhm. Suih, im Pohln. Snieg. Bey den Jägern durch ganz Deutschland heißt frisch
gefallener Schnee noch das Neue, welche alte, bloß des zufälligen Zischlautes
beraubte Form und die Verwandtschaft mit dem Lat. Nix, nivis, und dem Griech.
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hier nichtlateinischer Text, siehe Image - zeiget, wohin auch das
Ital. Neve, Nive, die alt Franz. Noif, Nois, das heutige Franz. Neige, das
Lothar. Nadge, Noge, u. a. m. gehören, bey welchen zugleich die Abwechselung
der Endlaute zu bemerken ist. Schnee ist dem zu Folge mit neu näher verwandt,
als man dem ersten Anschein nach denken sollte, es mag nun das unerwartete,
welches die Erfinder der Sprachen bey dem ersten Schnee nothwendig empfinden
mußten, oder auch dessen blendende Weiße, (Indem neu und dessen Verwandter nett
oft auch für glänzend gebraucht werden,) zu dessen Benennung Anlaß gegeben
haben. Der ungewöhnliche Plural kommt zuweilen im gemeinen Leben vor. Es find
diesen Winter 78 Schnee gefallen, Bluntschli, ein Schweizer.