Schnäutzen
, [
1591-1592] verb. reg. act. die Nase mit
schneller und heftiger Ausstoßung der Luft reinigen. 1. Eigentlich, wo es allem
Ansehen nach eine unmittelbare Onomatopöie ist, ohne erst von Schnautze
abzustammen. Die Nase schnäutzen. Sich schnäutzen. Ein Kind schnäutzen. (
S. Schnauben.) 2. Figürlich. 1) Das Licht schnäutzen,
den ausgebrannten Docht mit der Lichtschere abschneiden und wegnehmen, eine nur
in einigen Oberdeutschen Gegenden übliche R. A. wofür man im Hochdeutschen das
Zeitwort putzen gebraucht; Nieders. snitjen. Man könnte es hier als ein
Intensivum von schneiden ansehen, zumahl da das Nieders. snitjen in dieser
Bedeutung von snütten in der vorigen hinlänglich verschieden ist. Allein die
Griechen und Lateiner gebrauchten -
hier nichtlateinischer Text, siehe
Image - und emungere auf eben die Art, und im Griech. bedeutet -
hier
nichtlateinischer Text, siehe Image - so wohl Rotz als den Docht. 2)
Jemanden schnäutzen, ihn auf eine listige Art bevortheilen, um sein Geld
bringen, welches man auch schnellen, prellen u. s. f. nennet. Jemanden um zehen
Thaler schnäutzen. Nach eben der Figur sagten die Griechen -
hier
nichtlateinischer Text, siehe Image - -
hier nichtlateinischer Text,
siehe Image - , und die Lateiner emungere senem argento. So auch das
Schnäutzen. Anm. Im Schwed. in allen drey Bedeutungen snyta, im Engl. to snito,
wo auch Snot der Rotz ist.