Der Schmid
, [
1571-1572] des -s, plur. die Schmiede,
Fämin. die Schmiedinn, fast noch häufiger aber, wenn es bloß die Gattinn
bezeichnen soll, des Schmids Frau, ein Handwerker oder Künstler, welcher das
Metall vermittelst des Hammers bearbeitet, wohin denn der Ankerschmid, Huf-
oder Grobschmid, Blechschmid, Büchsenschmid, Hammerschmid, Messerschmid,
Nagelschmid, Waffenschmid, Kupferschmid, Goldschmid, u. s. f. gehören. In
engerer Bedeutung verstehet man unter Schmid schlechthin allemahl den Huf- oder
Grobschmid, welcher die gewöhnlichen groben Arbeiten aus Eisen vermittelst des
Hammers und Feuers verfertiget. Anm. Im Schwabensp. Smit, im Nieders. Smid, im
Engl. und Angels. Smith, im Schwed. Smed. Es stehet für Schmieder, welche Form
es ehedem noch im Schwedischen hatte. Siehe Schmieden. In weiterm Verstande
wurde es ehedem auch, wenigstens in einigen mit der Deutschen verwandten
Sprachen, von einem jeden Künstler gebraucht. So war im Schwedischen ehedem
Husa Smed ein Baumeister, Skipa Smed ein Schiffsbauer, Vefsmed ein Weber,
Murasmed ein Maurer, Liodsmider ein Dichter u. s. f. Ja noch im Deutschen sagt
man, obgleich im verächtlichen Verstande, ein Reimschmid. Im mittlern Lateine
kommen schon im 8ten Jahrhunderte beym Pez Cultores seu Fabri apum vor. Da das
i in diesem Worte, so lange es einsylbig bleibt, im Hochdeutschen geschärft
ist, so schreibt man es alsdann auch billig Schmid, Schmids; in der
Verlängerung wird es gedehnt, und bekommt alsdann auch ein ie, die Schmiede,
Schmiedinn. Die Niederdeutschen verlängern es auch in der zweyten und dritten
Endung des Singulars, des Schmiedes, (Nieders. Smedes,) dem Schmiede, welche
Form aber im Hochdeutschen ungewöhnlich ist. In der Deutschen Bibel wird es
Schmiedt geschrieben, welches die rauhe Oberdeutsche Aussprache begünstiget, wo
es zweysylbig Schmied lautet. [
1571-1572]