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Adelung - Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

Die Schmetterlingsblume | | Der Schmid

Schmettern

, [1571-1572] verb. reg. welches in einer doppelten Gestalt üblich ist. I. Als ein Neutrum, mit dem Hülfsworte haben, wo es eigentlich eine unmittelbare Onomatopöie ist, den durch dieses Zeitwort ausgedruckten heftigen zitternden und erschüttern den Schall von sich geben und hervor bringen, wo es in verschiedenen Fällen üblich ist, in welchen dieser Schall Sratt findet. 1) Von einer Art heftiger Donnerschläge, welche einen hellen zitternden Schall haben, sagt man es schmettere. 2) Hohe und lange Cadenzen, hohe und lange Triller im Singen machen, so wohl vom menschlichen Singen als auch von manchen Gesangvögeln.
Wenn durch ihr schmetternd Lied Die Lerche minder Kunst verrieth, Gell. Im innersten dicken Gehölze Schlägt der schmetternde Fink aus allen hangenden Buchen, Zachar.
II. Als ein Activum, mit diesem zitternden Schalle werfen oder schlagen. Etwas auf die Erde schmettern. Ein Glas in tausend Stücke schmettern. Im Hochdeutschen ist es in dieser Bedeutung in dem zusammen gesetzten zerschmettern am üblichsten, ( S. dasselbe.) In einigen Oberdeutschen Gegenden aber gebraucht man es auch als ein Intensivum von schmeißen, werfen, wenn gleich kein erschüttern der Schall damit verbunden ist. Siehe Schmetterling. So auch das Schmettern. Anm. Es ist der Natur nach eine Onomatopöie, wo die Heftigkeit des Schalles durch das doppelte intensive t, die zitternde, erschütternde Beschaffenheit aber durch das r angedeutet wird. Der Form nach (denn die Formen aller Zeitwörter sind Nachahmungen der Natur) stammet es von schmeten, schmiten, (Nieders. smiten, Hochd. schmeißen,) ab, dessen Intensivum schmetten ist, wovon wiederum das Iterativum schmettern gebildet worden. Im Schwed. ist smattra rasseln, z. B. von dem Hagel in der Luft.
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