Das Schmalz
, [
1555-1556] des -es, plur. doch nur von
mehrern Arten, die -e, das in den Thieren befindliche Fett. 1. Überhaupt, wo es
in manchen Gegenden für Fett überhaupt gebraucht wird. So sagt man daselbst, es
habe jemand viel Schmalz, wenn er fett ist. Im Hochdeutschen ist es in der
anständigen Schreibart ungewöhnlich. 2. In engerm Verstande. 1) Im
Oberdeutschen wird die Butter, besonders die ungesalzene, Schmalz genannt;
Mayschmalz, Maybutter. Italiänisch Smalzo. Im Hochdeutschen führet nur die
ausgelassene oder ausgeschmolzene und hernach verwahrte Butter, mit welcher die
Speisen geschmalzen werden, den Nahmen des Schmalzes, noch häufiger aber der
Schmelzbutter. Die Speisen ohne Salz und Schmalz anrichten ohne Gewürz und
Butter. 2) Ausgeschmolzenes oder ausgebratenes Thierfett, welches nach dem
Erkalten eine weiche schmierige Beschaffenheit behält; zum Unterschiede von dem
Talge. Gänseschmalz, Schweineschmalz, Bärenschmalz, Klauenschmalz, Fischschmalz
u. s. f. Uneigentlich führet das Ohrenschmalz, wegen seiner ähnlichen
Consistenz und schmierigen Beschaffenheit, den Nahmen des Schmalzes. Anm. Im
Nieders. Smalt, im Pohlnischen Smalec, Smalc, im Schwedischen smält. So fern es
Fett überhaupt bedeutet, druckt es die weiche schmierige Beschaffenheit
desselben aus, da denn ohne Zischlaut auch mollis, molsch, das Ital. Malta,
Morast u. a. m. zu dessen Verwandtschaft gehören. In den beyden engern
Bedeutungen scheinet es zunächst von dem Zeitworte schmeizen gebildet zu seyn,
S. dasselbe, ingleichen Schmer.