Schlendern
, [
1521-1522] verb. reg. neutr. mit dem
Hülfsworte seyn, bey einigen mit haben, langsam, träge und gedankenlos einher
gehen; Nieders. slendern, in einigen Oberdeutschen Gegenden schlenzen, im
Mecklenb. sleusen, im Osnabrück. sluren, im Brem. keyern. Allein ich schlentre
(schlendre) mit, Haged. Sie waren ohngefähr eine Meile fortgeschlendert.
Indessen mag er (der Pegasus) doch um deine Tafel schlendern,
Günth. Wenn mit Bacchus oder Cypria Ich den Scherz im Nachtrock schlendern sah,
Götting. Musen-Alman. 1776.
So auch das Schlendern. Anm. Im Schwed. slentra, welches aber
auch überhaupt müßig seyn und müßig gehen bedeutet, wo auch slens müßig ist, im
Franz. lanterner, ohne Zischlaut. Es ist das Iterativum oder Intensivum von
einem veralteten slenden, welches ein Ausdruck der trägen, gedankenlosen
Bewegung ist, und wohin, wenn man den Zischlaut wegnimmt, auch das Lat. lentus
gehöret. Im Holländ. ist slindern kriechen. Die Schreibart schländern läßt sich
mit nichts vertheidigen, so wie schlentern wider die allgemeine Aus- sprache
streitet, zu geschweigen, daß das t auch der Sache selbst nicht angemessen ist.
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1523-1524]