Die Schleiße
, [
1521-1522] plur. die -n, von dem
Zeitworte schleißen. 1) Dünne lange geschlissene oder gespaltene Späne führen
sehr häufig den Nahmen der Schleißen; von welcher Art besonders die aus dem
Holze des Kienbaumes gerissenen Späne sind, deren sich die gemeinen Leute auf
dem Lande und nahe an holzreichen Wäldern anstatt der Lichte und der Fackeln
bedienen; Leuchtspäne. Im mittlern Lat. Esclichium, Franz. Eclisse. 2) Die
abgezupften oder geschabten Fäden, deren sich die Wundärzte zu den Wunden
bedienen, werden in manchen Gegenden gleichfalls Schleißen genannt. In andern
heißen sie Meißeln, (
S. 1 Meißel,) gemeiniglich aber mit einem aus dem
Französischen entlehnten Kunstworte Charpie. 3) In einigen Gegenden sind die
Schleißen eine Art grober Nudeln, Böhm. Ssleyssky; vielleicht weil sie nur von
dem Teige abgeschlissen oder abgerissen werden.