Schaudern
, [
1379-1380] verb. reg. welches das
Intensivum von schaudern ist, und auf doppelte Art gebraucht wird. 1) Als ein
Activum, Schauder, einen hohen Grad des Schauers verursachen; wo es doch nur
unpersönlich gebraucht wird, und der Regel nach die vierte Endung der Person
erfordert, weil es eigentlich für schütteln stehet. Es schaudert mich, wenn ich
daran denke. Es schaudert mich vor Kälte. Wenn aber, die Haut, der eigentliche
Sitz des Schauders und Schauers, ausdrücklich mit genannt ist, so stehet die
dritte Endung der Person. Es schaudert mir die Haut. Die Haut schauderte mir
vor Kälte. Und dieses Hauptwort scheinet auch darunter verstanden zu werden,
wenn dieses unpersönliche Zeitwort, wie von den meisten geschiehet, ohne
dasselbe mit der dritten Endung der Person verbunden wird. Es schaudert mir vor
Kälte. Es schaudert mir, wenn ich daran denke. Es schaudert ihm vor dem Tode,
er empfindet einen hohen Grad der Furcht, des Abscheues vor dem Tode. Es
schaudert der bangen Natur, Zach. Man kann nicht ohne Schaudern davon reden. 2)
Als ein Neutrum, mit dem Hülfsworte haben, Schauder empfinden; in welcher
Gestalt es doch nur im gemeinen Leben einiger Gegenden üblich ist. Ich
schauderte vor Entsetzen. Anm. Im Nieders. schudern, schrudern, im Engl. to
shudder, und mit einem andern Endlaute to shiver.
S. Schauen und Schauern.