2. Das Scharmützel
, [
1365-1366] des -s, plur. ut nom. sing.
ein Gefecht unter mehrern als zweyen, wo es besonders im Kriege von Gefechten
unter kleinen Hausen üblich ist, welche man noch keine Schlacht oder kein
Treffen nennen kann. Unter den leichten Trappen fielen häufige Scharmützel vor,
statt des ungewöhnlichen, ein Scharmützel halten, und liefern, wofür im
Theuerdanke Kap. 89 das noch ungewöhnlichere Scharmützel pflegen vorkommt. Anm.
Im Oberdeutschen auch ohne die Endsylbe -el, der Scharmutz, in der Schweiz
Schalmütz, im Ital. Scaramuccia und Scarmiglia, im Franz. Escarmouche. Wachter
leitet es von dem Griech. -
hier nichtlateinischer Text, siehe
Image - , ein Gefecht, her, Frisch von dem Böhm. Ssermir, ein Fechter,
Junius und Ihre von dem veralteten Oberdeutschen schirmen, fechten, Franz.
escrimer, Ital. scrimare, im Schwed. ehedem skirma, welche doch insgesammt
Eines Geschlechtes sind, und vermittelst des Endlautes m von 1 Schar, so fern
es der nachahmende Ausdruck einer heftigen Bewegung ist, abstammen. Alsdann
wäre die Sylbe -itz aus der Endsylbe -iß verderbt, welche in dem Engl. Skirmiss
und Skirmish noch unverändert vorhanden ist. Allein um der Endsylbe -el willen
ist es wahrscheinlicher, daß unser Scharmützel aus Schar, ein Haufen, und
metzeln zusammen gesetzt ist, und daher ein Gemetzel, ein Gefecht, unter
mehrern bedeutet, obgleich andere es auch Schar und mischen erklären, da es
denn ein Handgemenge unter mehrern bedeuten würde. In einigen Gegenden ist es
männlichen Geschlechtes, der Scharmützel.