Die Schabe
, [
1311-1312] plur. die -n, von dem
Zeitworte schaben. 1. Ein Ding welches schabet, ein Werkzeug zum Schaben. 1)
Ein Ding welches schabet. So führen verschiedene Arten von Insecten, welche
andere Körper zerfressen oder zernagen, den Nahmen der Schaben. Dahin gehöret
die Motte, Phalaena Tinea L. die Milbe, Blatta L. die Assel, welche nicht nur
Kellerschabe, sondern auch nur Schabe schlechthin genannt wird, (
S. Assel.) Die Bäckerschaben sind eine Art schwarzer,
breiter Mehlwürmer, welche sich gern bey den Bäckern in dem Mehle aufhalten.
Auch der Riehwurm, welcher sich in den Bienenstöcken aufhält, wird so wohl
Schabe als Motte genannt. In allen diesen Fällen lautet das Wort in vielen
Gegenden Schwabe, (
S. dasselbe.) 2) Ein Werkzeug zum Schaben. So heißt die
Thonschneide der Töpfer bey ihnen auch die Schabe. Hierher scheinet auch das
unter dem Nahmen der Schabe bekannte Fischnetz zu gehören, welches in den
meisten Gegenden verbothen ist, und der Raffel ähnlich zu seyn scheinet, (
S. dieses Wort.) Das Nachtfischen mit Schaben oder
Schiefern, heißt es in der Sächsischen Fischerordnung. Wenn es nicht vielmehr
von schieben abstammet. 2. Der Zustand, da man sich schabet oder schaben muß,
ohne Plural; in welchem Verstande die Krätze im gemeinen Leben häufig die
Schabe genannt wird. Lat. Scabies, Ital. Scabbia, Engl. Scab, Angels. Scacb.
S. Schäbig.