1. Die Sau
, [
1291-1292] plur. die Säue, ein nur in
einigen wenigen Fällen, besonders im Hüttenbaue übliches Wort. 1) Eine Masse
Schwarzkupfer wird daselbst eine Sau oder Kupfersau genannt. Wenn aber im
Seigern und Kupferschmelzen diejenigen Schlacken, welche noch viel Erz in sich
enthalten, Säue genannt werden, so scheinet hier die figürliche Bedeutung des
folgenden Wortes, eines Fehlers, zum Grunde zu liegen. Eine Sau machen oder das
Silber in die Sau jagen, ist eben daselbst, wenn das Silber den Treibeherd
aufhebt, und unterkriecht, da es sich denn in den Schlacken verlieret. 2) Bey
den Planenherden ist die Sau eine flache Grube unter dem Herde, in welcher der
Schlich, der mit der Trübe abfällt, aufgefangen wird. Im ersten Falle bedeutet
es eine Masse, und in zweyten eine Vertiefung, einen hohlen Raum. Die
Übereinstimmung mit dem folgenden Worte ist gewiß nur zufällig. Allem Ansehen
nach stammet es hier von einem Zeitworte her, welches eine gleichlautende
schnelle Bewegung bedeutet hat, wovon unser säen ein Ast ist, und wovon mit
verschiedenen Endlauten auch Same sauber u. s. f. abstammen. Nach sehr
gewöhnlichen Figuren bedeuten alle diese Zeitwörter eine Bewegung theils in
eine Masse, theils aber auch in die Tiefe. Das Lat. sus in susque, so wie die
Sylbe su in super, supra u. s. f. gehören gleichfalls dahin, so wie in suere
eigentlich auch der Begriff der Verbindung Statt findet, wovon der Begriff der
Masse eine nahe Figur ist.